
Neubrandenburgs Oberbürgermeister geht auf Demonstranten zu
n-tv
Neubrandenburg (dpa/mv) - Der Oberbürgermeister von Neubrandenburg, Silvio Witt (parteilos), geht auf die Organisatoren der sogenannten Montagsdemonstrationen im Zuge der Corona-Maßnahmen zu. Der 43-jährige Witt will sich Anfang Januar 2022 mit dem Initiator der "Lichterspaziergänge", zu dem am Montagabend rund 2000 Menschen in die Stadt gekommen waren, treffen, wie eine Rathaussprecherin am Mittwoch erklärte. Beide wollten sich über das Anliegen und die Unzufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger austauschen, die es Woche für Woche auf die Straße zieht.
"Das Versammlungsrecht ist ein hohes Gut unserer Demokratie. Dass diese Spaziergänge unter pandemischen Bedingungen stattfinden können und Bedenken zu Corona-Maßnahmen frei geäußert werden können, sind Zeichen der Stärke unserer Gesellschaft", erklärte Witt. Er selbst sei dreifach geimpft, um sich und auch Familie, Freunde und Mitarbeiter zu schützen. Sein Wunsch sei es, dass man immer den Dialog suchen und sich weiterhin zuhören und respektieren sollte.
In Neubrandenburg ziehen Bürger seit Monaten montags durch alle Stadtteile, was bisher friedlich verlaufen war. Sie protestieren gegen eine mögliche Corona-Impfpflicht und nach ihrer Auffassung zu strenge Einschränkungen. Neubrandenburg ist nach Rostock und Schwerin die größte Stadt im Nordosten. In Rostock waren am Montag Hunderte Demonstranten zum Rathaus gezogen, um mit Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) zu reden. Das kam nicht zustande. Unklar war aber, ob Madsen überhaupt im Rathaus war.
