Neu im Bundestag: Die Deutsch-Chilenin Isabel Cademartori
DW
Als Enkelin eines Ministers des ehemaligen chilenischen Präsidenten Salvador Allende ist ihr Leben von der Politik geprägt. Im DW-Interview spricht Isabel Cademartori über ihren Einzug in den Bundestag.
Jung, weiblich und mit ungewöhnlicher Migrationsgeschichte: Isabel Cademartori ist eine der neuen SPD-Abgeordneten im Bundestag. Die 33-jährige wurde im Wahlkreis Mannheim, im Südwesten Deutschlands, direkt gewählt und ist in der Fraktion die Einzige mit lateinamerikanischen Wurzeln - und vermutlich auch die Einzige, die einen engen Bezug zu Chiles ehemaligen Präsidenten Salvador Allende hat.
Ihr Großvater väterlicherseits, der chilenische Wirtschaftswissenschaftler José Cademartori, ein militanter Kommunist, war vier Legislaturperioden lang Mitglied des Parlaments. Von Juli bis September 1973 war er der letzte Wirtschaftsminister unter Allende. Nach dem Militärputsch wurde er drei Jahre lang in verschiedenen Gefängnissen festgehalten und verließ das Land 1976 ins Exil. Er lebte in Venezuela, in Kuba und vier Jahre in Ostdeutschland.