
Netzagenturchef bezweifelt Bedarf an LNG-Terminals
n-tv
Sieben Importterminals für Flüssiggas plant die Bundesregierung, zwei davon sind bereits in Betrieb. Um die Versorgung mit Erdgas in Deutschland zu sichern, braucht es aber womöglich gar nicht so viele Standorte, meint Bundesnetzagenturchef Müller.
Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat Zweifel an der Notwendigkeit aller geplanten Importterminals für Flüssiggas (LNG) geäußert. Es sei richtig, sich auch auf einen extrem kalten Winter vorzubereiten und "Redundanzen einzuplanen", sagte Müller dem digitalen Medienhaus Table.Media. "Aber ich denke schon, dass man im Rückblick auf die ersten Winter ohne russisches Pipeline-Gas die Statistiken nochmal genauer anschauen wird."
Entgegen vielfacher Befürchtungen war die Versorgungslage mit Erdgas in diesem Winter bislang auch nach dem kompletten Wegfall russischer Importe zu keinem Zeitpunkt ernsthaft in Gefahr. Die Gasspeicher sind immer noch zu knapp 90 Prozent gefüllt. Dabei sind von insgesamt sieben geplanten schwimmenden LNG-Terminals bisher erst zwei in Betrieb.
Müller führte an, dass zwar auch etwa für den Fall vorgesorgt werden müsse, "dass ein Terminal oder eine weitere Pipeline ausfällt". Auch müsse der Bedarf der Nachbarländer berücksichtigt werden. Dennoch sei abzuwarten, "ob am Ende alle derzeit diskutierten Terminals realisiert beziehungsweise voll ausgelastet werden".
