Nestlé will Risiko von Kinderarbeit reduzieren
n-tv
In den letzten Jahren steht die Marke Nestlé immer wieder wegen verschiedener schwerer Umweltvergehen in der Öffentlichkeit. Jetzt scheint der Nahrungsmittelkonzern einen neuen Kurs einschlagen zu wollen: Mit einem speziellen Förderprogramm soll gegen Kinderarbeit vorgegangen werden.
Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé will das Risiko von Kinderarbeit in der Kakaoproduktion reduzieren. Unter anderem sollen Kakaobauern einen finanziellen Anreiz für die Anmeldung ihrer Kinder in der Schule erhalten, wie das Unternehmen mit Sitz in Vevey am Genfersee mitteilte. Gleichzeitig sollen die Bauern zu nachhaltigem Anbau animiert werden. Dazu gibt es weitere Anreize für landwirtschaftliche Praktiken, die etwa die Umwelt schonen, den Ertrag steigern und für die Erschließung neuer Einkommensquellen, etwa Hühnerhaltung oder Imkerei.
In diesem Jahr will Nestlé 10.000 Familien in der Elfenbeinküste berücksichtigen, ab 2024 auch Kakaobauern in Ghana. Diese beiden Länder sind die größten Kakao-Produzenten der Welt. Armut ist weit verbreitet, und der Klimawandel, der die Kakaobäume beeinflusst, stellt die Bauern vor immer neue Herausforderungen.
Nach Schätzungen des Aktionsbündnisses "Make Chocolate Fair" arbeiten in den beiden Ländern 1,5 Millionen Minderjährige "unter ausbeuterischen Bedingungen" auf Kakaoplantagen in Westafrika. Das Bündnis "Aktiv gegen Kinderarbeit" schätzt, dass es weltweit mehr als 200.000 Kinder gibt, die wie Sklaven auf Kakaoplantagen arbeiten müssen.