NATO warnt vor "groß angelegtem Angriff" Russlands auf Ukraine
DW
Nach der russischen Anerkennung der Separatistengebiete in der Ost-Ukraine befürchtet die NATO eine weitere Eskalation. Russlands Truppeneinsatz im Donbass ist besiegelt. Die wichtigsten Informationen im Überblick.
Die jüngsten Entwicklungen im Überblick
Nach der russischen Anerkennung der Separatistengebiete in der Ostukraine war bislang unklar, für welche Regionen das genau gilt. Nun wird deutlich, dass es um weit mehr geht als die bislang besetzten Gebiete. Denn Wladimir Putin erkennt die Separatistenregionen Luhansk und Donezk in ihren deutlich größeren ursprünglichen ukrainischen Grenzen an. Das bedeutet, dass der Territorialanspruch der Separatisten, die bislang etwa 32 Prozent der Gebiete Luhansk und Donezk kontrollieren, deutlich über ihr bisher verwaltetes Gebiet hinausgeht. Das birgt die Gefahr neuer Kämpfe mit den ukrainischen Regierungstruppen, die den übrigen Teil kontrollieren.
Putin sagte auf einer Pressekonferenz, dass die Führungen in den von Russland als unabhängige Staaten anerkannten "Volksrepubliken" Luhansk und Donezk mit der ukrainischen Regierung darüber verhandeln müssten. Auch erklärte er den Minsker Friedensplan für die Ostukraine für erledigt. Die Vereinbarungen hätten sich mit der Anerkennung der souveränen Staaten erübrigt.
Die EU verhängt angesichts der Eskalation im Russland-Konflikt neue Sanktionen. Die Europäische Union habe sich darauf geeinigt, 27 Personen und Körperschaften, die die territoriale Einheit der Ukraine bedrohen, mit Sanktionen zu belegen, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Auch Banken, die Einsätze in den Separatistengebieten finanzierten, seien von den Maßnahmen betroffen. Ziel sei es auch, den Zugang des russischen Staates zum EU-Finanzmarkt zu beschränken. Die Strafmaßnahmen sollen noch in dieser Woche in Kraft treten. Borrell betonte, die Sanktionen würden "Russland sehr weh tun".