Nato-Gipfel nimmt Russland und China ins Visier
ProSieben
Sein Vorgänger Donald Trump hatte das transatlantische Verteidigungsbündnis mehrfach in Frage gestellt. Der amtierende US-Präsident Joe Biden will bei seinem ersten Nato-Gipfel ganz andere Signale an die Partner senden - und nimmt China und Russland ins Visier.
Die Staats- und Regierungschefs der 30 Nato-Staaten kommen an diesem Montag zu einem Gipfeltreffen in Brüssel zusammen. Ein zentrales Thema ist die Frage, wie das Bündnis mit dem Aufstieg Chinas zu einer militärischen Weltmacht umgehen soll. Zudem werden die Bedrohungen durch Russland und die Reforminitiative "Nato 2030" eine herausgehobene Rolle spielen. Eine besondere Bedeutung kommt dem Spitzentreffen zu, weil es das erste mit dem neuen US-Präsidenten Joe Biden ist. Dieser hat versprochen, die unter seinem Vorgänger Donald Trump sehr angespannten Beziehungen zwischen der Nato und den Vereinigten Staaten wieder zu normalisieren. Nach dem G7-Gipfel im englischen Cornwall traf Biden am Sonntagabend in Brüssel ein. Das Weiße Haus kündigte ein klares Bekenntnis Bidens zu dem Bündnis an. "Während des Gipfels wird der Präsident die dauerhafte transatlantische Bindung durch die Nato bekräftigen", hieß es in einer Mitteilung. Biden werde außerdem "das eiserne Bekenntnis der Vereinigten Staaten zu Artikel 5" zur kollektiven Verteidigung unterstreichen. "Ein Angriff auf einen ist ein Angriff auf alle und wird mit einer kollektiven Antwort beantwortet werden." Trump hatte ohne Rücksicht auf die Folgen mehrfach Zweifel daran geweckt, ob die USA im Ernstfall ihrer Verpflichtung zum militärischen Beistand nachkommen würden. Hinzu kamen die nicht abgesprochene Ankündigung eines Rückzugs von US-Truppen aus Deutschland und andere Alleingänge. Zum Entsetzen der Alliierten drohte Trump sogar mit dem Nato-Austritt.More Related News