
Nagelsmanns Rundumschlag gegen eigene Fans kommt gar nicht gut an
n-tv
Die Pfiffe zur Halbzeit haben dem nervösen Bundestrainer überhaupt nicht gefallen. Dass diese angesichts der großen Enttäuschung der Fans allerdings "nachvollziehbar" waren, hat Nagelsmann eingesehen - bevor er anschließend zu einem seltsamen Rundumschlag ausholte.
"Wir dürfen uns nicht über das Publikum aufregen. Wenn wir so weiterspielen, haben wir bald keines mehr", hat einmal ein Präsident des 1. FC Köln gesagt, als sein Trainer Kritik an den Pfiffen der eigenen Zuschauer geäußert hatte. Vielleicht hätte Julian Nagelsmann diese (klugen) Worte kennen und verinnerlichen sollen, bevor er am gestrigen Abend nach dem mühsamen Sieg des DFB-Teams über Nordirland in die Mikrofone sprach.
Denn das, was dann kam, hat nur noch weiteres Öl in das aktuell eh schon angespannte Verhältnis zwischen Fans und Nationalmannschaft gegossen, wie es ein Anhänger im Netz sachlich und präzise formulierte: "Mit solchen Aussagen gewinnst du keine Fans. Das Gegenteil wird passieren. Noch mehr Kritik wird kommen."
Zwar hatte der Bundestrainer auf die Fragen nach den Pfiffen der Zuschauer zur Halbzeit zwar Verständnis für die Anhänger der deutschen Fußball-Nationalmannschaft geäußert ("Ich glaube, so ein Ticket kostet auch ein bisschen was, und sie wollen anderen Fußball sehen. Das kann ich nachvollziehen"), gleichzeitig aber auch die immer noch nur eher zaghaft geäußerte Kritik der Fans in einem schon fast grotesk anmutenden Rundumschlag scharf gekontert: "Wenn wir alle wie Hyänen im Busch sitzen und darauf warten, den nächsten zu beißen, weiß ich nicht, ob man sich da so toll entwickelt als Land."
