
Nachhilfe in der Grundschule aus Sorge um den Übertritt
n-tv
Für den Wechsel an Realschule und Gymnasium gibt es in Bayern strikte Noten-Grenzen. Das sorgt für Druck bei Kindern wie Eltern - und verschafft einer Branche guten Umsatz.
München (dpa/lby) - Immer mehr Eltern in Bayern bezahlen schon in der Grundschule für Nachhilfeunterricht. Ziel ist meist ein möglichst gutes Übertrittszeugnis ihrer Kinder, um den Weg auf die Realschule oder das Gymnasium zu ebnen. Exakte Zahlen gibt es aktuell zwar nicht, doch ist der Trend Experten zufolge klar zu erkennen.
Bis zu zehn Prozent aller Schülerinnen und Schüler der kommerziellen Anbieter seien noch im Grundschulalter, sagt etwa der Vorsitzende des Bundesverbands Nachhilfe- und Nachmittagsschulen, Patrick Nadler. Die meisten seien Viertklässler, gerade vor dem Übertrittszeugnis gebe es immer eine besonders große Nachfrage, um die letzten Schulaufgaben und Proben noch zu "retten". Andere Kinder übten viele Stunden mit den Eltern, der älteren Nachbarstochter oder mit privat engagierten Nachhilfelehrkräften.
In Bayern enthält das Übertrittszeugnis, das die Viertklässler heuer am 2. Mai bekommen, eine Schullaufbahnempfehlung, die im Normalfall festlegt, welche weiterführende Schule die Kinder besuchen dürfen. Entscheidend dafür ist die Gesamtdurchschnittsnote in den drei Fächern Deutsch, Mathematik sowie Heimat- und Sachunterricht.
