
Nach Tariferhöhung: Kassen geben mehr Geld für Kliniken
n-tv
Das Durchschnittshonorar für Behandlungen wird nochmals angehoben. Hintergrund sind Mehrausgaben der Häuser durch Tariferhöhungen. Langfristig brauche es andere Lösungen, sagen die Kassen.
Efrut (dpa/th) - Die Krankenkassen rechnen im laufenden Jahr mit nochmals erhöhten Ausgaben für Krankenhausbehandlungen in Thüringen. Die Krankenkassen und die Landeskrankenhausgesellschaft haben sich auf einen voraussichtlichen Finanzaufwand von insgesamt 2,1 Milliarden Euro geeinigt, teilte der Verband der Ersatzkassen mit. Demnach steigen die geplanten Ausgaben um weitere 31,7 Millionen Euro gegenüber einer ersten Einigung im Februar dieses Jahres. Hintergrund sei, dass nun auch Tariferhöhungen aus dem vergangenen Jahr berücksichtigt worden sind.
Die Kassen und die Krankenhäuser haben sich demnach auf ein Durchschnittshonorar je Behandlung von nun 4.453,76 Euro geeinigt. Das entspreche einer Steigerung um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit werde die Liquidität der Thüringer Krankenhäuser gesichert und eine verlässliche stationäre Versorgung gewährleistet, heißt es. Aus Sicht der Krankenkassen brauche es langfristig aber strukturelle Änderungen durch eine Umsetzung der geplanten Krankenhausreform.
Bislang erhalten die Krankenhäuser in der Regel Fallpauschalen für einzelne Behandlungsleistungen, etwa Hüftoperationen oder Blinddarmentfernungen. Die Ende vergangenen Jahres vom Bundestag beschlossene Klinikreform soll dieses Vergütungssystem modifizieren. Künftig sollen die Häuser schon für das Vorhalten bestimmter Angebote Geld erhalten.
