
Nach Münchner Olympia-Votum neuer Streit in Berlin
n-tv
Klares Olympia-Ja in München, Kontroverse in Berlin: Grüne und Linke wollen die Reißleine ziehen, beklagen mangelnde Bürgerbeteiligung. Der Olympia-Beauftragte hält dagegen.
Berlin (dpa/bb) - Nach dem klaren Ja beim Münchner Bürgervotum zur Olympia-Bewerbung fordern Grüne und Linke einen endgültigen Stopp der Berliner Olympia-Pläne. "Sie können jetzt die Reißleine in diesem absurden innerdeutschen Wettkampf ziehen, die Bewerbung zurückziehen und die Steuermillionen nachhaltig in unsere Sportinfrastruktur investieren", sagte der Sprecher für Sport der Linke-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Kristian Ronneburg, an die Adresse des schwarz-roten Senats.
Umfragen der vergangenen Monate zeigten, dass die Hälfte der Berlinerinnen und Berliner einer Olympia-Bewerbung kritisch gegenüberstehe, so Ronneburg. "Auch im Parlament gibt es – anders als in München – keine breite politische Unterstützung." Das liege auch daran, dass der Senat seine Bewerbung bisher ohne breite Beteiligung der Zivilgesellschaft und des Parlaments "hinter verschlossenen" Türen geplant habe.
"Mit der Münchner Bürgerbeteiligung im Rücken wird Berlin endgültig abgehängt", meinte die Sprecherin für Sportpolitik der Grünen-Fraktion, Klara Schedlich. Auch sie plädierte dafür, die bis 2027 für die Berliner Olympia-Bewerbung eingeplante Summe von sechs Millionen Euro lieber in die Sanierung von Sportstätten zu stecken.
