Mysteriöse Affenpocken-Infektionen in immer mehr Ländern
DW
In Europa und Nordamerika sind vereinzelte Fälle von Humanen Affenpocken aufgetreten, eine außerhalb von Afrika sehr seltene Virusinfektion. Die Gesundheitsbehörden rätseln, wie das Virus übertragen wurde.
Affenpocken-Infektionen beim Menschen waren bislang vor allem aus einigen Regionen Afrikas bekannt. Bei den jetzt in Großbritannien, Spanien, Portugal, den USA und Kanada registrierten Infektionen und Verdachtsfällen soll es sich um die westafrikanische Variante handeln, die im Gegensatz zur zentralafrikanische Variante einen milderen Verlauf hat. Vorsichtshalber rief nun auch in Deutschland das Robert Koch-Institut (RKI) zu erhöhter Wachsamkeit auf.
Humane Affenpocken führen zu einem Hautausschlag mit Pusteln und Bläschen, die nach einer Weile aufplatzen und auf denen sich dann Schorf bildet, selten bilden sich bleibende Narben. Der Ausschlag sieht je nach Phase unterschiedlich aus und kann den Windpocken oder auch der Syphilis ähneln. Nach rund drei bis vier Wochen ist die Krankheit überstanden. Nur ganz selten - wenn, meist bei Kleinkindern - verläuft sie tödlich.
Die Inkubationszeit bei Affenpocken beträgt 7 bis 21 Tage, meistens zeigen sich die Symptome aber bereits nach 10 bis 14 Tagen. Dann können neben dem Hautausschlag auch Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Erschöpfung und geschwollene Lympknoten auftreten.
Es gibt keine spezifische Therapie und keine Impfung gegen Affenpocken. Aber Mediziner vertreten die Auffassung, dass eine Pocken-Impfung auch relativ gut vor Affenpocken schützt. Obwohl das Affenpocken-Virus nicht direkt mit dem Pocken-Virus verwandt ist, fallen beide Pocken-Arten in die selbe Viren-Gattung. Sie ähneln sich also weit genug, damit das Immunsystem auf eine Infektion anspricht.
Die "normalen" Pocken des Menschen gelten seit 1980 dank einer großen Impfkampagne weltweit als ausgerottet. Allerdings haben weite Teile der Weltbevölkerung laut RKI mittlerweile keinen Impfschutz mehr.