
Musical "Die Weiße Rose" über Erwachsenwerden im Widerstand
n-tv
In Füssen wird ein besonderes Musical uraufgeführt: "Die Weiße Rose". Mit klugen Dialogen und eindringlichen Liedern soll es das Schicksal der Widerstandsgruppe im Nationalsozialismus zeigen.
München (dpa/lby) - Sophie und Hans Scholl, Christoph Probst, Kurt Huber, Alexander Schmorell - diese und andere Namen stehen für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Mehr als 80 Jahre ist es her, dass die meist jungen Mitglieder der Weißen Rose die Gräueltaten der Nazis in Flugblättern anprangerten. Eine mutige Tat, für die einige Mitglieder ermordet wurden, darunter die Geschwister Scholl. Nun kommt die Geschichte der Gruppe als Musical auf die Bühne, als nachdenkliches Stück mit originalen Texten, Musik und viel Realismus. Am Montagabend wird "Die Weiße Rose" im Festspielhaus Neuschwanstein uraufgeführt.
Ein klassisches Musical erwartet das Publikum nicht. Songwriter Alex Melcher wollte bewusst nicht, dass sich die Figuren gegenseitig ansingen. Das funktioniere bei dem Stück nicht, hatte er vorab erklärt. Denn die Lieder handeln von den Gedanken der Figuren, von Tagebucheinträgen oder Briefen und auch von den Flugblättern, mal sehr emotional, dann wieder aufwühlend oder wütend.
Mit viel Sorgfalt und intensiver Recherche haben sich Regisseurin Vera Bolten und der Musiker Melcher mit dem Thema auseinandergesetzt. Eines war schnell klar: Sophie Scholl und die anderen sollten nicht als Heldinnen und Helden gezeigt werden, sondern als ganz normale, junge Menschen.
