Moskaus Märchen vom rein „westlichen“ Kolonialismus
Die Welt
Russland grenzt sich stärker vom Westen ab und sucht die Nähe zu Peking. Die Erzählung: Seit jeher habe man gemeinsam unter dem „westlichen Kolonialmus“ gelitten. Doch ein Blick in die Geschichte offenbart ausgerechnet Russlands aggressive Eroberungen im Nachbarland.
Russlands Außenpolitik mutet vielen im Ausland aggressiv an. Mit Angriffskriegen ruiniert Moskau Beziehungen zu ehemals befreundeten Ländern wie der Ukraine oder Georgien. In Belarus setzt der Kreml auf einen Diktator, der jede Legitimität verloren hat, genau wie zuvor in Syrien. In Europa und anderswo mischt sich Moskau mit Propaganda und Cyberangriffen in demokratische Prozesse ein. Russland erscheint als eine Macht, welche die vom Westen geprägte Weltordnung zwar nicht außer Kraft setzen kann, aber sie so gut es geht stört. Naturgemäß wird das in Moskau ganz anders gesehen, Russland fühlt sich in der Defensive. Außenminister Sergej Lawrow hat das vor einigen Tagen in einem großen Essay dargelegt, der in der Zeitung „Kommersant“ veröffentlicht wurde. Darin geißelt er die vagen Regeln, über deren Einhaltung der Westen wache, um Russland mit Sanktionen zu belegen.More Related News