
Mordkomplott aus Habgier: Vier Deutsche bekommen Lebenslang
n-tv
Im Sommer 2020 findet die Polizei in einem einsamen Waldstück einen Toten. Der Mann ist übel zugerichtet. Bei der Vernehmung seiner Frau und dreier Bekannter offenbart sich ein brutales Verbrechen - nun endet der Prozess.
Dresden (dpa/sn) - Sie malträtierten und töteten einen 38-Jährigen im Wald, weil seine Noch-Ehefrau ihn "loswerden" wollte: Wegen Mordes hat das Landgericht Dresden am Mittwoch zwei Frauen und zwei Männer aus Großenhain (Landkreis Meißen) zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt. Die Schwurgerichtskammer sah es am Ende des seit Mai 2020 laufenden Prozesses als erwiesen an, dass eine 33-Jährige im Sommer 2020 ihren damaligen Freund und ein bekanntes Pärchen zum Mordanschlag auf ihren Noch-Ehemann anstiftete und sie den Plan auch gemeinsam umsetzten. Dabei wiege die Schuld bei der 33-Jährigen und einem 53-Jährigen besonders schwer, sagte der Vorsitzende Richter Herbert Pröls. Diese Feststellung macht eine Haftentlassung nach 15 Jahren nahezu unmöglich. Die Angeklagten nahmen die Entscheidung regungslos auf, die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
Die Richter sind überzeugt, dass die 33-Jährige ihren Noch-Ehemann schnell loswerden wollte. Die vierfache Mutter Stefanie W., die von einem anderen Mann mit Zwillingen schwanger war, wollte das Trennungsjahr nicht - und die Sterbegeldversicherung ihres Ex von 17 000 Euro kassieren. Die Kammer ging deshalb auch von Habgier als Motiv aus.
Angestiftet von W. entführten die Deutschen den 38-Jährigen am 13. Juni 2020. Der gemeinsame Sohn diente als Lockvogel. W., ihr Freund Stefan B. sowie Andreas R. und Anke F. fuhren mit ihrem Opfer in Tötungsabsicht in ein einsames Waldstück, wo die beiden Männer ihn über Tage quälten. Sie traten und schlugen auf ihn ein und ließen ihn zunächst schwerverletzt liegen, schilderte Pröls den Hergang.
