
"Mord ist furchtbar, aber keine Überraschung"
n-tv
Schon länger wird vor zunehmend aggressiver Stimmung in der Bevölkerung gewarnt. Der Thüringer Verfassungsschutzchef bedauert, dass es "immer erst Tote geben muss". Der "kaltblütige Mord" im Maskenstreit überrascht ihn aber nicht. Ein Kriminalpsychologe hingegen warnt vor vorschnellen Schlüssen.
Die tödliche Attacke auf einen Tankstellen-Kassierer in Idar-Oberstein nach einem Streit um die Corona-Maskenpflicht kommt aus Sicht des Thüringer Verfassungsschutzpräsidenten Stephan Kramer nicht überraschend. "Der kaltblütige Mord an dem Studenten, der als Tankstellen-Kassierer arbeitete, ist furchtbar, aber für mich keine Überraschung angesichts der steten Eskalation der letzten Wochen", sagte Kramer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er und seine Kollegen hätten vor dem Aggressionspotenzial gewarnt. "Bedauerlich ist, dass es immer erst Tote geben muss, bevor die Gefahr ernst genommen wird."
Kramer sagte weiter, die Eskalation rechter Verschwörungsfantasien von aggressiven und gewaltbereiten Bürgerinnen und Bürgern sei seit Monaten zu beobachten. Auch bisher als nicht gewaltbereit bekannte Menschen rasteten immer öfter aus, pöbelten und randalierten. "Die steigende Aggressivität ist im Alltag überall spürbar."
