Monaco-Auftakt: Lokalmatador Leclerc rast zur ersten Bestzeit
RTL
Ferrari und Red Bull haben sich zum Auftakt des Formel-1-Klassikers in Monte Carlo den ersten, engen Schlagabtausch geliefert.
Ferrari und Red Bull haben sich zum Auftakt des Formel-1-Klassikers in Monte Carlo den ersten engen Schlagabtausch geliefert. Lokalmatador Charles Leclerc raste im 1. Freien Training zum Monaco-GP in seinem roten Renner in 1:14,531 Minuten am schnellsten durch die Häuserschluchten des Fürstentums, Red-Bull-Mann Sergio Perez wurde Zweiter (+0,039 Sekunden). Dahinter folgten Carlos Sainz im zweiten Ferrari (+0,070) und Ober-Bulle-Max Verstappen (+0,181). Sebastian Vettel schaffte es dank weicher Reifen in die Top 10, Mick Schumacher rollte mit einem Defekt früh aus.
Ein Auftakt zum Vergessen für Schumacher: Nach gut 20 Minuten meldete der Haas-Pilot Getriebeprobleme, blieb wenige Meter später ausgerechnet an der Boxeneinfahrt saftlos stehen. Weil er die Zufahrt zu den Garagen blockierte, wurde die Session für ein paar Minuten mit Roter Flagge unterbrochen.
Schumacher schaffte es im Cockpit nicht einmal mehr, den neutralen Gang einzulegen, nur dank der kräftigen Monaco-Marshalls ging es zügig weiter. Sie hievten das rund 800 Kilo schwere Gefährt mit vereinten Kräften auf ein stabiles Wägelchen und schoben den Haas in die Box – Feierabend und wichtige Übungszeit futsch. Offenbar zickte bei Schumacher aber nicht das Getriebe, sondern die MGU-K der Power Unit, das kybernetische Energierückgewinnungs-System, welches die Wärme, die beim Bremsen entsteht, in elektrische Energie umwandelt und an die Kurbelwelle abgibt.
Was Schumacher durch sein frühes Aus erspart blieb: Eine Trainings-Einheit in Durchschütteln. Nahezu alle Fahrer klagten auf dem Stadtkurs mit seinen vielen Bodenwellen über das in diesem Jahr ohnehin unleidige Hoppeln. "Das Bouncing ist verrückt", funkte Rekordweltmeister Lewis Hamilton an seine Mercedes-Crew.
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Auffallend wenig Gemecker dagegen bei Weltmeister Verstappen. Der Holländer fand im RB18 früh seinen Rhythmus, hatte auf den harten Reifen zunächst die Bestzeit inne, ehe die Fahrer in der Schlussphase weichere Gummis aufzogen. Keine zwei Zehntel trennten die ersten vier der beiden Top-Teams am Ende, dahinter machte vor allem McLaren mit Lando Norris (5.) und Daniel Ricciardo (7.) einen starken Eindruck.
Während nahezu alle Teams Medium-Pneus aufsattelten, zog Aston Martin bei Vettel Soft-Walzen auf. Mit der schnellsten Mischung gelang dem 34-Jährigen eine ordentliche Runde, die ihm Rang 9 einbrachte – im Mercedes-Sandwich zwischen George Russell und Lewis Hamilton. Wichtig für Vettel: Im direkten Vergleich mit Stallrivale Lance Stroll war er fast zwei Zehntel schneller.
Als es in der Schlussphase zeitenmäßig zur Sache ging, bekamen die Zuschauer im Fürstentum einige Monaco-Klassiker zu sehen: Heftige Verbremser in Sainte Devote etwa: Sowohl Leclerc als auch Verstappen rauschten in der ersten Kurve mit qualmenden Reifen in den Notausgang. In die Leitplanken knallte zum Auftakt allerdings – zum Glück – niemand. (mar)