
Mittelstand verärgert über Homeoffice-Revival
n-tv
Beim Homeoffice holt der geschäftsführende Minister Heil die Corona-Verordnung aus der Schublade, die bis zum Juni galt. Arbeitnehmer dürfen von zu Hause arbeiten, aber sie müssen nicht. Während der DGB die Ampel-Pläne lobt, beklagt der Mittelstand Planlosigkeit und Widersprüchlichkeit.
Wirtschaftsvertreter haben die Pläne von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil kritisiert, in der Corona-Pandemie die Homeoffice-Pflicht wieder einzuführen: Die geplante Wiedereinführung sei Ausdruck der Planlosigkeit der Corona-Politik, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, Markus Jerger, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Mehrzahl der Mittelständler habe längst individuelle betriebliche Lösungen gefunden. Eine Verpflichtung zum Homeoffice erschließe sich auch nicht, wenn in Unternehmen generell die 3G-Regel gelten solle. "Für ganze Branchen, etwa im Einzelhandel oder in Handwerksbetrieben war und ist Homeoffice ohnehin nicht praktikabel", ergänzte Jerger.
Wenn der Bundestag am Donnerstag und der Bundesrat dem Entwurf des SPD-Politikers am Freitag zustimmen, kehrt Deutschland wieder zu einer Vorschrift zurück, die bereits bis zum 30. Juni galt. Damals war die Homeoffice-Pflicht in der sogenannten Bundes-Notbremse verankert. Sie wurde aufgehoben, weil sich die Situation im Sommer verbesserte. Nun scheint den Ampel-Parteien diese Maßnahme wieder angebracht.
