
Mitte-Rechts-Kandidat führt bei Stichwahl in Finnland
n-tv
Finnland wählt einen neuen Präsidenten. Ersten Hochrechnungen zufolge liegt Alexander Stubb knapp vorn. Der Konservative steht genauso wie Konkurrent Haavisto von den Grünen für eine harte Haltung gegenüber Moskau.
Bei der Stichwahl zum neuen Präsidenten in Finnland liegt einer ersten Hochrechnung zufolge der Mitte-Rechts-Kandidat Alexander Stubb vorne. Wie aus Daten vom Justizministerium vom Abend hervorgeht, erhielt der ehemalige Ministerpräsident 52,7 Prozent der Stimmen. Sein grüner Gegenkandidat Pekka Haavisto lag bei 47,3 Prozent. Bislang wurden rund 58 Prozent der abgegebenen Stimmen ausgezählt.
Stubb hatte bei der ersten Runde am 28. Januar zwar die meisten Stimmen erhalten, war aber nicht als klarer Sieger hervorgegangen. In Umfragen lag Stubb weiter vorn. Denen zufolge lehnte ein Teil der finnischen Wähler Haavisto wegen seiner offen gelebten Homosexualität ab. Fast 46 Prozent der Stimmberechtigten nutzen die Briefwahl, mit endgültigen Ergebnissen wird später am Abend gerechnet.
Mit der Wahl bricht für die 5,5 Millionen Finnen ein neues Zeitalter an. Amtsinhaber Sauli Niinistö hatte lange Zeit - wie seit Jahrzehnten in Finnland üblich - eine auf Diplomatie bedachte Außenpolitik insbesondere gegenüber dem Nachbarn Russland gefahren. Wegen seiner zunächst guten Beziehungen zu Präsident Wladimir Putin erhielt er den Spitznamen "Putin-Flüsterer". Allerdings führte Niinistö als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sein Land aus der traditionellen Blockfreiheit in die NATO. Niinistö durfte nach zwei sechsjährigen Amtszeiten nicht mehr antreten.
