Mit Bündnis von linksgrün bis rechtskonservativ – Dieser Mann will Orban stürzen
Die Welt
Ganze sechs völlig unterschiedliche Parteien wollen sich in Ungarn zusammentun, um Regierungschef Viktor Orban durch den Kleinstadtbürgermeister Peter Marki-Zay zu ersetzen. Der spricht von einer „Revolution der kleinen Leute“, will Orban-Gesetze rückgängig machen und den Euro einführen.
Peter Marki-Zay wird bei der Parlamentswahl in Ungarn im April 2022 als gemeinsamer Kandidat von sechs Oppositionsparteien – von linksgrün bis rechtskonservativ – gegen Regierungschef Viktor Orban antreten. Der parteilose und konservative Bürgermeister der Kleinstadt Hodmezövasarhely gewann die zweite Runde der Vorwahlen für den Posten des Spitzenkandidaten der Opposition vor der Sozialdemokratin Klara Dobrev, die am Sonntagabend ihre Niederlage eingestand. Wie die Vorwahlkommission mitteilte, kam Marki-Zay auf 56,71 Prozent der Stimmen und Dobrev auf 43,29 Prozent. In einem Interview der Nachrichtenagentur AP sagte Marki-Zay, sein Sieg sei eine sehr gute Nachricht für alle Ungarn. Er werde gemeinsam mit den Oppositionsparteien die „korrupte Diktatur“ Orbans bekämpfen.
In seiner Siegesrede sprach Marki-Zay von einer „Revolution der kleinen Leute“. Vor allem junge Leute hätten die Wahl für ihn entschieden. Das Durchschnittsalter seiner Wähler habe unter 40 Jahren gelegen. Er rief die Anhänger aller Oppositionsparteien auf, sich für die Wahl hinter ihm zu sammeln. „Viktor Orban muss nicht vor mir Angst haben, sondern vor euch allen.“ Es könne nur gemeinsam gelingen, Orban zu besiegen. „Heute haben wir auch die Opposition ausgewechselt“, so Marki-Zay. „Der Ausweg ist weder rechts noch links, sondern nur aufwärts“, fügte er hinzu. Er sei sich mit Dobrev darin einig, dass der Zusammenhalt der Opposition nicht zerstörbar sei.