
Missbrauchslügen ohne Ende und viele traumatisierte Menschen
n-tv
Eine junge Frau erhebt Missbrauchsvorwürfe gegen Menschen aus ihrem Umfeld. Es gibt Urteile mit Gefängnisstrafen. Mittlerweile ist von Lügen und einem Justizirrtum die Rede. Wie konnte das passieren?
Goslar/Braunschweig (dpa/lni) - Wegen falscher Missbrauchsvorwürfe sitzt ein Paar aus Niedersachsen 684 Tage unschuldig in Haft. Eine junge Frau bleibt trotz größter Zweifel an ihrem Geständnis weiter im Gefängnis. Basiert beides allein auf den Lügen der Tochter und Ex-Partnerin? Die junge Frau aus Goslar steht mit ihrem Konstrukt aus Anschuldigungen gegen unzählige Menschen mittlerweile bundesweit im Fokus. Wie kam es dazu?
In die Öffentlichkeit kam der Fall erstmals im Juni 2022. Am Landgericht Braunschweig war damals eine 28-jährige Frau angeklagt, weil sie ihre frühere Freundin mehrmals schwer misshandelt haben soll. Sie soll außerdem versucht haben, ihre Ex-Partnerin mit einer Weinflasche zu erschlagen.
Laut damaliger Anklage hatten sich die beiden Frauen kurz vor den vorgeworfenen Taten in einer Psychiatrie im Landkreis Goslar kennengelernt, in der sie beide behandelt wurden. Sie gingen eine Liebesbeziehung ein, in der es aber schnell zu Streitereien kam. Es soll zu schweren Misshandlungen, Todesdrohungen und dem versuchten Totschlag gekommen sein.
