Missbrauchs-Skandal zerlegt Islands Fußball
n-tv
Mitten in den Vorbereitungen für die WM 2022 erschüttert ein Beben den isländischen Fußballverband IFA: Es geht um nicht weniger als den Vorwurf, über Jahre Fälle von sexueller Belästigung und Missbrauch seitens isländischer Nationalspieler unter den Teppich gekehrt zu haben.
Die WM-Quali läuft für Island alles andere als überragend, aber das ist es nicht, was den isländischen Fußball derzeit arg durcheinander wirbelt: Der Verband steht ganz ohne Führungsebene da. Am vergangenen Sonntag ist Gudni Bergsson als Präsident des isländischen Fußballverbandes (IFA) zurückgetreten, kurz darauf folgte ihm schließlich der gesamte Vorstand. Der Auslöser für die Erruption an der Spitze des Verbandes ist schlimm: Es geht um einen Missbrauchs-Skandal, den der Verband offenbar jahrelang unbearbeitet gelassen hatte. Involviert sollen auch aktuelle Stars des Nationalteams sein. Bergsson hatte jüngst in einem Fernsehinterview noch erklärt, noch nie offizielle Beschwerden oder Hinweise wegen Missbrauchsvorwürfen gegen einen seiner Spieler erhalten zu haben. Entweder eine Lüge oder eine eklatante Erinnerungsschwäche: Nur wenige Tage später wendete sich eine junge Frau an den isländischen Fernsehsender RUV und erklärte, im Jahr 2017 in einem Club von einem isländischen Nationalspieler belästigt worden zu sein. Sie sei damals mit einer anderen Betroffenen zur Polizei gegangen und habe sich einige Monate später auch an den Verband gewandt, weil der fragliche Spieler immer noch eingesetzt worden sei.More Related News
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