
Missbrauch in Uniklinik? - Krankenpfleger beteuert Unschuld
n-tv
Die Vorwürfe wiegen schwer, zudem liegt ein Teil des Geschehens vor zwei Jahren auf der Kardiologie-Station immer noch im Dunklen.
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Ein Krankenpfleger, der an der Frankfurter Uniklinik Patientinnen sediert und eine von ihnen sexuell berührt haben soll, hat zum Prozessauftakt die Vorwürfe abgestritten. Er habe bei den drei Frauen jeweils die Kanüle gespült und sei dabei vorschriftsgemäß vorgegangen, sagte die Rechtsanwältin des 37-Jährigen. Sedierende Mittel habe er dabei nicht verwendet, zudem sei er der besagten Frau "nicht sexuell nahegetreten".
Angeklagt ist er unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs und gefährlicher Körperverletzung. Es habe sich um "lebensgefährdende Behandlungen" gehandelt, die Patientinnen habe er in eine hilflose Lage versetzt, hieß es in der von der Staatsanwältin verlesenen Anklage.
Der Krankenpfleger hatte seit dem Jahr 2019 an der Uniklinik gearbeitet. An einem Morgen im April 2023 soll er auf einem Zimmer der Kardiologie-Station zwei Frauen unter dem Vorwand, bei ihnen jeweils die Kanüle zu spülen, Sedierungsmittel gespritzt haben. Beide Patientinnen wurden sofort bewusstlos, eine von ihnen musste auf die Intensivstation verlegt werden.
