Minister Heil will Rechtsanspruch auf Homeoffice
ProSieben
Seit Ausbruch der Corona-Pandemie hat sich für viele Menschen im Land das Arbeitsleben schlagartig verändert. Das große Stichwort lautet: Homeoffice. Die Bundesregierung will es zur künftigen Standard-Option machen. Doch die Arbeitgeber sind alles andere als begeistert.
Kollegengespräch per Zoom und kein Verkehrsstress am Morgen: Das pandemiebedingte Homeoffice hat den Arbeitsalltag von Millionen Menschen im Land gehörig umgekrempelt.
Eine «neue Freiheit», die es zu bewahren gilt - sagt Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), der das Arbeiten von zu Hause aus dauerhaft in Deutschland etablieren will. «Ich bin dafür, dass wir aus dem coronabedingten ungeplanten Großversuch zum Homeoffice grundlegende Konsequenzen für die Arbeitswelt ziehen», sagte Heil dazu am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
Einen Rechtsanspruch auf Homeoffice wolle er schaffen - ganz unabhängig davon, ob ein Virus wütet oder nicht, sagt der Minister. Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP sei sich zu den neuen Regeln einig: «Ein moderner Ordnungsrahmen für mobiles Arbeiten kommt.»
Heils Pläne sehen vor, dass Arbeitgeber ihren Beschäftigten künftig das Arbeiten von zu Hause aus ermöglichen müssen - es sei denn, betriebliche Gründe sprechen dagegen. «Wenn diese das ablehnen wollen, müssen betriebliche Gründe dagegen stehen - etwa weil man im Stahlwerk am Hochofen arbeitet und natürlich nicht von zu Hause aus arbeiten kann», erklärte Heil. Beschäftigte müssten dies aber in jedem Fall künftig mit den jeweiligen Vorgesetzten «erörtern» können.
«Wenn der Arbeitgeber keine betrieblichen Gründe nennen kann, dann gilt der Rechtsanspruch, Homeoffice in Anspruch nehmen zu können.» Das werde auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern, hofft der Minister.