
Mindestens acht Tote nach Schüssen in Hamburger Kirche
DW
In einer Kirche der Zeugen Jehovas in Hamburg fallen am Abend Schüsse. Laut Informationen aus Sicherheitskreisen stuft die Polizei den Vorfall als Amoktat ein.
In einem Versammlungsraum der Zeugen Jehovas sind im Norden Hamburgs mindestens acht Menschen durch Schüsse getötet worden. Unter ihnen sei "offenbar auch der mutmaßliche Täter", teilte die Polizei mit. Er habe nach bisherigen Erkenntnissen allein gehandelt. Weitere Menschen seien bei dem Angriff im Stadtteil Alsterdorf schwer verletzt worden.
Die Hintergründe der Vorfälle, die die Polizei laut Informationen aus Sicherheitskreisen als Amoktat einstuft, waren zunächst unklar. Hamburgs Innensenator Andy Grote kündigte für diesen Freitagmittag eine Pressekonferenz an, auf der Details zu der Tat und zum Stand der Ermittlungen bekanntgegeben werden sollen.
Gegen 21.15 Uhr erhielt die Hamburger Polizei nach Angaben ihres Sprechers mehrere Anrufe, dass aus einem dreistöckigen Bürogebäude Schüsse zu hören seien. Das Gebäude nutzen die Zeugen Jehovas für Treffen. Auch am Donnerstagabend fand dort eine Veranstaltung statt. Eine Augenzeugin berichtete später von vier Schussperioden, in denen jeweils mehrere Schüsse gefallen seien.
Eine Unterstützungseinheit für besondere Einsatzlagen (USE), eine neue Spezialeinheit der Hamburger Polizei, befand sich zufällig in der Nähe und war daher laut Polizeisprecher Vehren wenige Minuten nach den Anrufen am Tatort. Die Einsatzkräfte hätten beim Betreten des Gebäudes sofort Tote und Verletzte entdeckt. Aus einem der oberen Stockwerke sei noch ein Schuss zu hören gewesen. Dort habe die Polizei dann einen weiteren Toten gefunden, bei dem es sich möglicherweise um den Täter handeln könne. Die Einsatzkräfte selbst hätten ihre Waffen nicht einsetzen müssen.
Unmittelbar nach den Schüssen waren alle Fenster des Gebäudes hell erleuchtet, ein Hubschrauber kreiste in der Luft, zahlreiche Rettungswagen standen in den Straßen. Über eine amtliche Gefahrendurchsage der Behörde für Inneres in Hamburg war die Rede von einer "extremen Gefahr". Streifenwagen mit Blaulicht sperrten den Tatort am Abend weiträumig ab, die Polizei rief die Bevölkerung auf, den Gefahrenbereich zu meiden und sich innerhalb der Zone nicht ins Freie zu begeben.








