Mindestens 17 Tote nach Konsum von gepanschtem Kokain
Süddeutsche Zeitung
Mehr als 50 weitere Konsumenten seien mit schweren Vergiftungen ins Krankenhaus gebracht worden. Die Polizei vermutet Vorsatz. Die Zahl der Toten könne noch steigen, hieß es.
Nach dem Konsum von gepanschtem Kokain sind in Buenos Aires mindestens 17 Menschen gestorben. 56 weitere Drogenkonsumenten seien mit schweren Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus gebracht worden, berichteten die Zeitung La Nación und der Fernsehsender TN am Mittwoch unter Berufung auf Sicherheitskreise. Die Zahl der Toten könne noch steigen, hieß es aus Kreisen der Ermittler.
"So etwas haben wir noch nie erlebt", sagte ein Beamter der Zeitung La Nación. "Die Zahl der Patienten nimmt ständig zu. Immer mehr Personen in einem ernsten Gesundheitszustand werden in die Krankenhäuser gebracht. Außerdem gibt es Hinweise, dass Menschen auf der Straße und zu Hause sterben, aber die Zahl ist noch nicht bekannt."
Die Kriminellen hätten mit der Menge an Rauschgift rund eine Milliarde Euro eingenommen, rechneten die Fahnder vor.
Die meisten Opfer hatten das Kokain offenbar beim selben Dealer gekauft. Die Polizei konnte Reste der Drogen in einer Tüte und an einem Geldschein sicherstellen. Die ersten Ermittlungen deuteten darauf hin, dass ein konkurrierender Rauschgifthändler die Drogen vergiftet hatte, um den Rivalen aus dem Geschäft zu drängen.
Der Sicherheitsminister der Provinz Buenos Aires, Sergio Berni, rief alle Konsumenten dazu auf, die in den vergangenen 24 Stunden gekauften Drogen nicht zu konsumieren. "Dem Kokain wurden Substanzen zugesetzt, um mehr Volumen zu schaffen, und manchmal sind diese Substanzen sehr giftig", sagte Berni während einer Razzia in einem Armenviertel vor den Toren von Buenos Aires.
