Millionen deutsche Haushalte lassen schwarz putzen
ProSieben
Putzen, Gartenarbeit, Waschen - Hausarbeit bedeutet in Deutschland in Millionen Fällen Schwarzarbeit. Oft sind es Frauen, die ohne soziale Absicherung die Wohnungen anderer in Schuss halten. Der Ruf nach Veränderung wird lauter.
Millionen Haushalte in Deutschland lassen nach einer neuen OECD-Studie ihre Wohnungen und Häuser durch irregulär oder illegal Beschäftigte putzen. In vielen anderen Staaten und im OECD-Durchschnitt ist der Anteil nicht angemeldeter Hausarbeit gegen Geld deutlich geringer. In Deutschland spielt dafür Hausarbeit als reguläre Beschäftigung auf dem Arbeitsmarkt eine geringere Rolle als in anderen Ländern, wie die am Mittwoch in Berlin präsentierte OECD-Studie zeigt. Putzen, Wäschewaschen oder Gartenarbeit - in Deutschland sind laut OECD schätzungsweise rund 75 Prozent der Arbeit in dem Bereich nicht angemeldet. Im EU-Schnitt sind es nur 57 Prozent. In sieben Ländern liegt der Anteil der Schattenbeschäftigung bei Hausarbeit bei unter 40 Prozent - darunter Frankreich, Italien, Spanien, Belgien und Irland. Untersucht hatte die OECD Haushaltsarbeit jenseits von Pflegetätigkeiten. Dabei zeigt sich: Hausarbeit hat sich in anderen Ländern längst stärker als Teil der legalen Beschäftigung etabliert. Im OECD-Schnitt machen die in dem Bereich Beschäftigten zwar nur 1,3 Prozent der Beschäftigten insgesamt aus. Die Spannbreite reicht aber von 2,5 Prozent in Spanien, Portugal und Frankreich bis zu nur 0,1 Prozent in Polen und Tschechien. Deutschland liegt mit unter 0,5 Prozent im unteren Bereich. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) war in einer Veröffentlichung vom November davon ausgegangen, dass rund 3,3 Millionen Haushalte in Deutschland gelegentlich oder regelmäßig eine Hilfe beschäftigen – und davon rund 2,9 Millionen Haushalte schwarz.More Related News