Milder Verlauf, schwere Folgen
Süddeutsche Zeitung
Sandra Nischwitz leitet die neurologische Post-Covid-Ambulanz. Die 42-Jährige erlebt schlimme Dinge, vermutet aber: "Das Syndrom ist etwas, das natürlicherweise bei den allermeisten irgendwann wieder abklingt."
Für die Untersuchung braucht Sandra Nischwitz nur "Hammer und Hände": Die promovierte Ärztin klopft auf die Kniescheibe des Patienten und prüft den Reflex, hakelt mit seinen Fingern oder lässt ihn mit seinen Händen gegen ihre Muskelkraft drücken. So versucht die Leiterin der Post-Covid-Ambulanz des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie herauszufinden, was ihrem Patienten fehlt. Nischwitz verbringt viel Zeit mit ihm, die meisten Termine in der Ambulanz dauern länger als eine Stunde. "Es wird viel geredet", erklärt die 42-jährige Neurologin. Diese Ausführlichkeit sei notwendig, da man noch am Anfang stehe, was neuro-psychiatrische Symptome wie Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten nach einer Corona-Infektion angeht. Der Schwerpunkt habe bisher bei Lungenbeschwerden gelegen: "Bis vor zwei oder drei Monaten hatten die allermeisten nur die pulmonalen Symptome im Fokus."More Related News