Migration: Britische Regierung will Geflüchtete zurückweisen
Frankfurter Rundschau
Bopris Johnsons Torys wollen alle, die ins Königreich zu flüchten versuchen, schon im Ärmelkanal abfangen. So rabiat, wie sie nur können. Selbst UN-Recht ist ihnen egal.
London – In Großbritannien ist erneut ein bitterer Streit um die vielen Flüchtlinge ausgebrochen, die derzeit über den Ärmelkanal setzen und um Asyl bitten. Von rechtsnationalen Abgeordneten ihrer Partei unter Druck gesetzt, hat Tory-Innenministerin Priti Patel Küstenschutz und Grenzpolizei angewiesen, Flüchtlingsboote möglichst abzufangen und zurück nach Frankreich zu dirigieren. Am Donnerstag (09.09.2021) blieb unklar, ob dies bedeutet, dass die Flüchtlinge an die französischen Küsten eskortiert oder einfach zum Umdrehen gezwungen und ihrem Schicksal überlassen werden sollen. Der Plan stößt aber auch so in Frankreich auf scharfe Ablehnung und löst bei der britischen Opposition und Wohlfahrtsverbänden helle Empörung aus. Patels französischer Amtskollege Gérald Darmanin versicherte, sein Land werde „eine Praxis, die dem Seevölkerrecht zuwider läuft, nicht akzeptieren“. Mit einer solchen Politik, mit der London nur Stärke vorzutäuschen suche, gefährde es „die Freundschaft zwischen unseren beiden Nationen“. Darmanin fügte hinzu, für Frankreich bleibe es „Priorität, auf hoher See Menschenleben zu retten“. Hingegen sei nachrangig, „um welche Staatsangehörigkeit, Status oder Einwanderungsregeln es geht“.More Related News