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Microsoft mischt die Spielebranche auf

Microsoft mischt die Spielebranche auf

DW
Tuesday, January 18, 2022 07:01:52 PM UTC

Microsoft - die größte Softwareschmiede weltweit - wappnet sich für die Zukunft mit einer Mega-Übernahme: Für 69 Milliarden Dollar will das Unternehmen die "Candy Crush"-Spielefirma Activision Blizzard übernehmen.

Der Software-Riese hinter der Spielekonsole Xbox möchte den Spieleanbieter Activision Blizzard für fast 70 Milliarden Dollar kaufen. Microsoft ist bereit, für Activision Blizzard einen heftigen Aufpreis zu zahlen: Das Gebot von 95 Dollar je Aktie liegt gut 45 Prozent über dem Schlusskurs von 65,39 Dollar am vorherigen US-Handelstag am Freitag. Die Spielefirma werde damit insgesamt mit 68,7 Milliarden Dollar (60,4 Mrd Euro) bewertet, wie Microsoft mitteilte.

Der umstrittene Chef von Activision Blizzard, Bobby Kotick, solle weiter an der Spitze der Spielefirma blieben, hieß es. Kotick war in den vergangenen Monaten nach Vorwürfen von sexueller Belästigung und Diskriminierung bei dem Unternehmen in die Kritik geraten. Unter anderem wurde ihm vorgehalten, nicht entschieden genug gegen Fehlverhalten von Managern eingeschritten zu sein.

Activision Blizzard war im Sommer vom US-Bundesstaat Kalifornien verklagt worden. Der Konzern habe eine sexistische Unternehmenskultur gefördert, bei der Frauen systematisch benachteiligt würden, kritisierte die für die Einhaltung fairer Arbeitsbedingungen in dem Bundesstaat zuständige Behörde DFEH. Die Firma wies die Vorwürfe zunächst weit von sich, beauftragte dann aber doch eine Anwaltsfirma mit der Aufklärung der Vorwürfe.

Microsoft rechnet mit einem Abschluss des Deals bis Ende seines nächsten Geschäftsjahres, das bis Mitte 2023 läuft. Vorher muss unter anderem noch die Zustimmung der Wettbewerbshüter eingeholt werden. Die Aktie ging im frühen US-Handel am Dienstag zeitweise auf rund 83 Dollar nach oben, noch deutlich entfernt von den gebotenen 95 Dollar - was eine gewisse Skepsis der Anleger zeigt.

Microsoft, das bereits Spielestudios mit bekannten Titeln wir "Doom" und "Minecraft" unter seinem Dach hat, würde seine Marktposition mit Activision Blizzard deutlich stärken. Games der Firma locken monatlich knapp 400 Millionen Spieler an. Rund 245 davon entfallen auf den vor einigen Jahren übernommenen "Candy Crush"-Anbieter King.

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