Mexiko verweigert Genehmigung für Audi-Solarkraftwerk
DW
Das mexikanische Umweltministerium zeigt der VW-Tochter Audi ein Stoppschild: Baupläne für die Installation von Solarpanelen zur Stromversorgung der Autofabrik in San José Chiapa wurden nicht genehmigt.
Der deutsche Autohersteller Audi gibt sich klimafreundlich. Die VW-Tochter möchte an ihren Standorten möglichst unabhängig von öffentlicher Stromversorgung werden, verkündete Unternehmenschef Markus Duesmann vor zwei Monaten. Nun bekommt dieses Vorhaben einen heftigen Dämpfer. In Mexiko hat das Umweltministerium Pläne für ein Solarkraftwerk auf dem Audi-Werksgelände in San José Chiapa im Bundesstaat Puebla erst einmal ausgebremst. Der Bau sei aus technischen Gründen abgelehnt worden.
Eine Ende Mai von Audi vorgeschlagene Umweltverträglichkeitsprüfung für die Photovoltaikanlage wurde abgelehnt. Kurze Begründung des Ministeriums in Mexiko Stadt: Angesichts der zusätzlich benötigten elektrischen Infrastruktur sei eine regionale Analyse erforderlich. "Diese Art von Projekten setzt von Anfang an die Errichtung eines Kraftwerks, eines Umspannwerks und interne Übertragungsleitungen voraus", so das Ministerium. Man werde aber jede neue Umweltschutzstudie für das Solarkraftwerk von Audi prüfen.
Audi Mexiko teilte mit, dass die geplante Solaranlage nur dazu bestimmt sei, Energie für das eigene Werk zu erzeugen. Die Anlage solle ausschließlich dazu verwendet werden, einen Teil des Strombedarfs zu decken, der dort für die Produktion des Audi Q5 für den Weltmarkt nötig sei.
"Audi Mexiko respektiert in hohem Maße alle rechtlichen Anforderungen des Landes", so das Unternehmen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters. Man werde daher die zusätzlich gewünschten Dokumente beibringen, um die bereits bestehenden elektrischen Anlagen entsprechend erweitern zu können.
Mexikos Präsident Andres Manuel Lopez Obrador scheint aber eine ganz andere Agenda zu verfolgen: Er hat Gesetze erlassen, die die Strommenge begrenzen, die privatbetriebene Gaskraftwerke und Produzenten von erneuerbaren Energien verkaufen dürfen. Vorrang auf Mexikos Strommarkt haben Staatsunternehmen, die zur Stromproduktion oftmals Öl verfeuern - was als klimaschädlich gilt.