Mexiko reicht in USA Klage gegen Waffenhersteller ein
DW
Die mexikanische Regierung hat gegen mehrere Waffenhersteller und -händler in den USA Klage erhoben. Hauptgrund ist der Einsatz geschmuggelter Waffen aus den USA durch kriminelle Gruppen in Mexiko.
Die Zivilklage gegen elf Unternehmen wurde bei einem US-Bundesgericht in der Stadt Boston vorgelegt, wie Mexikos Außenminister Marcelo Ebrard mitteilte. Man wolle "den illegalen Waffenschmuggel nach Mexiko drastisch reduzieren". Sein Land fordere Entschädigung für die Folgen der fahrlässigen Praktiken der Hersteller sowie verstärkte Kontrollen. Das Argument der Hersteller, sie seien nicht dafür verantwortlich, in wessen Hände ihre Waffen gerieten, sei falsch, sagte Ebrard. "Sie entwickeln sogar Modelle, die speziell für Drogenhändler ästhetisch gestaltet sind." Auch Präsident Andrés Manuel López Obrador unterstütze den Schritt. Eine Entschädigungssumme nannte der Minister nicht. Verklagt wurden Hersteller wie Smith & Wesson, Beretta USA, Colt, Century Arms, Sturm Ruger und Barrett, aber auch die österreichische Firma Glock. Nach einem Bericht des mexikanischen Verteidigungsministeriums wurden zwischen 2009 und 2019 mehr als zwei Millionen Schusswaffen nach Mexiko geschmuggelt, größtenteils aus dem Nachbarland. Dort landen diese meist in den Händen krimineller Banden. Allein im Jahr 2019 waren nach Angaben der Regierung bei 17.000 Tötungsdelikten geschmuggelte Waffen aus den USA im Spiel. Zwischen 70 und 90 Prozent aller an Tatorten gefundenen Waffen wurden demnach illegal aus den USA eingeführt.More Related News