Mexiko: Musk gewinnt Streit um Fabrikstandort
DW
Nach einigem politischen Hickhack baut Tesla eine neue Gigafabrik im Norden Mexikos. Dessen Präsident hatte wegen des Wassermangels in der Region zunächst mit einem Veto gedroht.
Es war ein kleines Highlight auf einem ansonsten für viele eher enttäuschenden Investorentag des Elektroautobauers Tesla am Mittwoch in der Konzern-Zentrale in Austin im US-Bundesstaat Texas: Tesla-Chef Elon Musk enthüllte ein Modell der geplanten Gigafactory in Mexiko. Eine erste Ankündigung hatte es schon am Vortag durch den Präsidenten Mexikos gegeben.
Während einer dreieinhalbstündigen Präsentation stellten Musk und andere Führungskräfte den dritten Masterplan des Unternehmens vor und erläuterten, wie Tesla angesichts der zunehmenden Konkurrenz wachsen will. Die Veranstaltung enthielt aber wenig Konkretes über neue Tesla-Produkte. Viele Investoren hatten gehofft, einen Blick auf die nächste Generation von Tesla-Fahrzeugen zu erhaschen, aber Musk vertröstete sie auf eine spätere Produktvorstellung.
Immerhin gab Musk auf dem Investor's Day offiziell den Bau einer neuen Gigafabrik in Mexiko bekannt. "Wir freuen uns, ankündigen zu können, dass wir ein Werk in Mexiko eröffnen werden", sagte er. "Unsere nächste große Produktionsstätte wird in Mexiko sein, um unser Fahrzeug der nächsten Generation herzustellen." Die neue Generation von Fahrzeugen wird vermutlich kleiner sein als die jetzige, um die Preise zu senken. Aus der Präsentation ging das aber nicht hervor.
Das geplante Werk hatte in den vergangenen Tagen in Mexiko für viel innenpolitisches Gerangel gesorgt, ehe sich Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador und Musk bei einem Videogespräch am Montag auf den Standort einigten.
Teslas neue Gigafactoy soll nun doch am Rande der nordmexikanischen Millionenstadt Monterrey entstehen. Und zwar in Santa Catarina, eine Stadt mit etwas mehr als 300.000 Einwohnern und nur ein paar Hundert Kilometer von Austin entfernt, wo Tesla im vergangenen April seine neueste Gigafactory eingeweiht hat. Der Konzern hat zudem Werke in Kalifornien, Shanghai sowie in Grünheide bei Berlin. Zum Investitionsvolumen wurden keine genauen Angaben gemacht, die Rede ist von fünf Milliarden US-Dollar.