
Merz muss schon vorm Mittagessen ins Oval Office
n-tv
Am Abend deutscher Zeit trifft der Bundeskanzler den US-Präsidenten im Weißen Haus. Die US-Seite überrascht nun mit einem neuen Zeitplan: Bevor Merz mit Trump spricht, empfangen beide die Presse im Oval Office. Muss der Kanzler mit einem Selenskyj-Moment rechnen?
Der Kanzler-Besuch in Washington verläuft anders als erwartet. US-Präsident Donald Trump und Bundeskanzler Friedrich Merz werden im Weißen Haus zuerst gemeinsam die Presse im Präsidentenbüro Oval Office empfangen und erst dann zu Mittag essen und ein Vieraugengespräch führen. Das geht aus der Programmankündigung des Weißen Hauses hervor. Wie die "New York Times" berichtet, hat das die deutsche Seite überrascht. Die sei davon ausgegangen, dass die beiden erst allein miteinander sprechen und dann vor die Presse treten.
Merz hätte das die Gelegenheit gegeben, Trump erst einmal kennenzulernen und einen Draht zu ihm zu finden. So muss er das vor laufenden Kameras und den Augen der Weltöffentlichkeit tun. Das Gespräch wird dadurch nicht einfacher. Bislang kennen sich Trump und Merz nicht persönlich. Sie haben aber bereits mehrmals telefoniert, sind von der Anrede "Mr. President" und "Chancellor" (Kanzler) zu den Vornamen gewechselt. Merz hatte angekündigt, er wolle selbstbewusst und nicht als Bittsteller auftreten.
Das Gespräch wird mit großer Spannung erwartet, weil es zuletzt im Oval Office zu zwei Eklats kam. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wurde vor laufenden Kameras von Trump und dessen Vize JD Vance abgekanzelt, sein Besuch anschließend abgebrochen.
