
Merz bereut "Drecksarbeit"-Aussage nicht
n-tv
Kanzler Merz muss für seine Aussage, Israel erledige im Krieg gegen den Iran die "Drecksarbeit für uns alle", viel Kritik einstecken. Den CDU-Chef ficht das nicht an: "Wenn wir die Dinge nicht beim Namen benennen, übernehmen das die Falschen für uns", sagt er nun. Lobende Worte findet er für US-Präsident Trump.
Bundeskanzler Friedrich Merz will sich in Fragen der internationalen Politik auch künftig mit undiplomatischen Formulierungen zu Wort melden. "Die Bürgerinnen und Bürger spüren sehr genau, wenn die Führung eines Landes herumdruckst", sagte der CDU-Chef der "Süddeutschen Zeitung". "Zur Außenpolitik gehört nicht nur Diplomatie, sondern auch analytische Klarheit." Der Kanzler bezog sich dabei auf seinen Gebrauch des Wortes "Drecksarbeit", der viel Aufsehen erregt hatte. Merz hatte die israelischen Angriffe auf iranische Atomanlagen mit den Worten begrüßt: "Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle." Auf die Frage der "Süddeutschen", ob er seine Wortwahl bedaure, antwortete der Kanzler: "Nein". Er warnte: "Wenn wir die Dinge nicht beim Namen benennen, übernehmen das die Falschen für uns."
Merz bekräftigte seine Sympathie für die Angriffe Israels und der USA auf den Iran und wies Forderungen zurück, diese als völkerrechtswidrig einzustufen. "Natürlich gilt das Völkerrecht für uns. Ich will gar keine völkerrechtliche Einordnung vornehmen", sagte er. Ihm stellten sich aber Fragen: "Kann man ernsthaft behaupten, dass Israel gegen Iran einen Präventivschlag geführt hat? Oder wird seit dem 7. Oktober 2023 Krieg geführt gegen Israel mit einer Hamas, die von Iran finanziert wird?" Israel wehre sich "gegen die Hintermänner dieses Krieges und gegen die existenzielle Bedrohung durch eine iranische Atombombe".
