Merkel für Verhandlungen mit den Taliban
ProSieben
Es dürfe aber "keine unkonditionierten Vereinbarungen" mit den neuen Machthabern in Afghanistan geben.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat im Bundestag Fehleinschätzungen in Afghanistan eingeräumt und sich als Konsequenz für eine Überprüfung aller Bundeswehreinsätze stark gemacht. Den viel kritisierten Umgang mit den ehemaligen afghanischen Mitarbeitern von Bundeswehr und Bundesministerien verteidigte die CDU-Politikerin am Mittwoch allerdings in ihrer Regierungserklärung. Außerdem sprach sie sich für Verhandlungen mit den militant-islamistischen Taliban über die Zeit nach dem Abzug der internationalen Truppen aus. Es dürfe aber "keine unkonditionierten Vereinbarungen" mit den neuen Machthabern in dem zentralasiatischen Krisenland geben. EVAKUIERUNGSEINSATZ MIT GROßER MEHRHEIT GEBILLIGT Der Bundestag stimmte nachträglich dem seit mehr als einer Woche laufenden Evakuierungseinsatz der Bundeswehr mit bis zu 600 Soldaten mit einer großen Mehrheit von 539 Stimmen zu. Es gab 9 Gegenstimmen und 90 Enthaltungen. Die Linksfraktion hatte als einzige Fraktion vorher beschlossen, der Rettungsmission nicht zustimmen zu wollen. Wegen des Abzugs der US-Truppen vom Flughafen der afghanischen Hauptstadt wird mit einem Ende des Einsatzes schon in den nächsten Tagen gerechnet. Die Zustimmung des Bundestags erst nach Beginn des Einsatzes ist ein Ausnahmefall, weil "Gefahr im Verzug" war.More Related News