
Melnyk wütend über Verbot von Ukraine-Fahnen
n-tv
Aus Sorge vor Auseinandersetzungen zwischen prorussischen und proukrainischen Demonstranten beim Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs erlässt die Berliner Polizei einige Auflagen - darunter das vorübergehende Verbot der ukrainischen Fahne. Botschafter Melnyk ist empört.
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat polizeiliche Auflagen für Demonstrationen und Gedenkveranstaltungen zum Gedenken an das Weltkriegsende heftig kritisiert. Der Diplomat forderte gar deren Rücknahme. Zu den Auflagen gehört beispielsweise, dass auf dem Gelände oder in der Nähe von 15 Gedenkstätten und Mahnmalen in Berlin weder russische noch ukrainische Fahnen gezeigt werden dürfen.
Melnyk twitterte: "Liebe Regierende Bürgermeisterin @FranziskaGiffey, diese skandalöse Entscheidung der @polizeiberlin muss WIDERRUFEN werden". Diese sei eine Ohrfeige für die Ukraine und ein Schlag ins Gesicht des ukrainischen Volkes.
Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte Melnyk: "Dass man das öffentliche Tragen der ukrainischen Flagge in der Bundeshauptstadt untersagt, genauso wie die russische, unter welcher die schlimmsten Kriegsverbrechen gegen die ukrainische Zivilbevölkerung Tag und Nacht verübt und Zehntausende Ukrainerinnen und Ukrainer, Frauen und Kinder, kaltblütig ermordet werden, ist ein Riesenskandal. Das zeugt nicht nur von fehlendem Fingerspitzengefühl, das ist eine katastrophale politische Entscheidung." Alle Beteuerungen über die Solidarität mit der angegriffenen Ukraine seien vor einem solchen Hintergrund nur leere Worthülsen. Er könne zwar das Bestreben der Polizei nachvollziehen, für Sicherheit zu sorgen. Aber dass man dafür die Opfernation und die Täter gleichsetzt, sei "schlicht und einfach ungeheuerlich".
