Meinung: Versager beim FC Bayern und beim DFB in der Pandemie
DW
Kein Applaus für so ein Verhalten: In der Corona-Krise geben Stars vom FC Bayern und Verantwortliche des DFB für die Nationalmannschaft ein fürchterliches Bild ab, meint Marko Langer. Ungeimpft ins Stadion? Bitte nicht!
Wenn es stimmt, was Notärzte und Klinikchefs aus den Krisenregionen der Corona-Pandemie hierzulande berichten, dann müssen Angehörige von Unfallopfern oder Herzinfarktpatienten bald auf Gott vertrauen, damit ihre Liebsten noch ein Bett in einer Intensivstation bekommen. Denn da liegen viele Corona-Patienten, die meisten sind nicht geimpft. Dass die COVID-Lage ernst ist, mag vielen nicht gefallen. Aber eine Diskussion darüber ist angesichts der aktuellen und für jeden nachprüfbaren Zahlen überflüssig.
In dieser Lage halten es einige Fußballprofis, die sich Woche für Woche als Vorbilder in den Stadien feiern lassen, für angemessen, ihrem Beruf im grellen Flutlicht der Öffentlichkeit ungeimpft nachzugehen. Joshua Kimmich hätte nach seinem halb abgerungenen Statement, dass er noch Vorbehalte gegen eine Impfung habe, längst eine Intensivstation besuchen oder sich mit Frank-Ulrich Montgomery (Chef des Weltärztebundes) treffen können, mit Melanie Brinkmann (Virologin), Jens Spahn (geschäftsführender Minister), Christian Drosten (noch ein Virologe), Karl Mertens (Impfkommissionschef) oder Ugur Sahin (BionTech-Boss). Er hätte sich erklären lassen können, dass seine Vorbehalte gegen eine Impfung weltweit keine wissenschaftliche Grundlage haben. Und er hätte dann, meinetwegen auch nach einer Tasse Kaffee oder einer Partie Tischtennis mit dem SPD-Gesundheitsexperten und Mediziner Karl Lauterbach, überlegen können, welch desaströse Wirkung sein Verhalten auf die impfmüden Deutschen hat.