Meinung: Der Fußballmarkt entrückt immer mehr
DW
Die Ausgaben einiger europäischer Spitzenklubs kennen keine Grenzen. Ob Transfersummen, Gehälter oder Bonuszahlungen: Es bildet sich eine Elite heraus, die ohne Rücksichtnahme ihre Ziele verfolgt, meint Jörg Strohschein.
Fußballfans müssen in dieser Transferphase aufpassen, dass ihnen nicht schwindelig wird. Zwar wurde in den Wechselperioden schon immer jede Menge Geld quer durch Europa für Ablösesummen, Gehälter und Bonuszahlungen hin- und hergeschoben. Aber was derzeit vorgeht, ist geradezu abstrus. Beispiele gefällig? Paris-St.-Germain-Star Kylian Mbappé wird von Real Madrid umworben. 170 Millionen Euro bieten die Königlichen. Verhandlungssache - aber natürlich nur nach oben. Vor dem Hintergrund, dass dabei leicht ein Gesamtpaket mit Beraterhonoraren und Gehaltszahlungen von 600 Millionen Euro über Mbappés gesamte Vertragslaufzeit entstehen kann und der 22-jährige Franzose im nächsten Sommer ablösefrei zu haben wäre, eine geradezu skurrile Offerte. Zumal Florentino Perez, der Präsident der "Königlichen", nach wie vor am Wunsch nach Einführung einer Super League festzuhalten scheint, die nach Perez' Worten den gesamten Fußball in einer kritischen Situation retten soll. Perez' Klub nahm während der Corona-Pandemie übrigens einen 200 Millionen-Kredit der staatlichen Kreditgesellschaft ICO in Anspruch. Die Mannschaft ist teuer und auch der Umbau des Stadions Santiago Bernabeu musste vorangetrieben werden. Kosten: ja, genau - 600 Millionen Euro.More Related News