Meinung: Chaos am Flughafen Kabul - Sinnbild für 20 Jahre Krieg in Afghanistan
DW
Die Bilder vom Kabuler Flughafen machen einen seit Tagen nur noch fassungslos. Der Einsatz in Afghanistan endet, wie er begonnen hat - mit großer neokolonialer Attitüde, meint Waslat Hasrat-Nazimi.
Dramatische Szenen am Flughafen von Kabul. US-Soldaten schreien die sich auf sie zubewegenden Afghanen an und fordern sie auf zurückzuweichen. Einer schiebt die drängende Menge von sich weg, während ein anderer mit der Waffe auf die Menschen zielt. Einige Afghanen halten ihre Pässe hoch - auch europäische sind dabei. Die Soldaten scheint das aber nicht zu interessieren. In Videos sieht man, wie US-Militärs in die Menge schießen und mit Tränengas versuchen, das Chaos unter Kontrolle zu bekommen. Frauen schreien und flehen um Hilfe, andere fallen in Ohnmacht. Kinder starren mit entsetzten Augen auf ihre Eltern - stehen offenbar unter Schock. In diesen Tagen sind derlei Bilder überall präsent - wie viele, kleine Mahnmale auf allen TV-Schirmen und Displays der Smartphones: Seht her, das widerfährt denen, die sich nicht bekehren lassen wollen vom Steinzeit-Islam. In Deutschland und Europa ist man fassungslos. Wie konnte es nur zu dieser dramatischen Situation kommen? Wie verzweifelt muss sein, wer sein Baby über einen Stacheldrahtzaun reicht, ohne selbst folgen zu können?More Related News