
Mehrere Tote durch Schüsse in Ost-Jerusalem
n-tv
Eine Schießerei in Ostjerusalem in der Nähe einer Synagoge fordert sieben Tote und viele Verletzte. Die Hamas erklärt, der Anschlag sei eine Vergeltung für die blutige Operation des israelischen Militärs am Vortag im Westjordanland.
In einer israelischen Siedlung in Ost-Jerusalem sind mehrere Menschen durch Schüsse getötet worden. Eine Polizeisprecherin sprach von einem Anschlag mit acht Toten, der Rettungsdienst nannte fünf Tote, das Innenministerium sieben. Laut der "Jerusalem Post" eröffnete ein Terrorist im jüdischen Viertel Neve Yaakov das Feuer auf Gläubige, die nach dem Freitagsgebet zum Beginn des Schabbat die Synagoge verließen. Der Angreifer sei erschossen worden, als er versuchte, in einem Auto zu fliehen, hieß es in dem Bericht.
Die Sicherheitslage in Israel und den palästinensischen Gebieten hatte sich in den vergangenen Tagen deutlich zugespitzt. Ein Sprecher der im Gazastreifen herrschenden Hamas teilte mit, bei dem Anschlag handele es sich um eine Vergeltung für den Überfall der israelischen Armee auf das Flüchtlingslager Jenin am Donnerstag. Bei Zusammenstößen mit israelischen Soldaten wurden neun Palästinenser getötet und 20 weitere verletzt. Im Westjordanland und Ost-Jerusalem leben heute mehr als 600.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.
Israel hatte in der Nacht zum Freitag eine unterirdische Produktionsstätte für Militärraketen der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen mit Kampfflugzeugen angegriffen. Die Attacke sei eine Reaktion auf zwei Raketen gewesen, die aus dem palästinensischen Gebiet abgefeuert worden seien, teilte das israelische Militär auf Twitter mit. Man habe die beiden Geschosse abgefangen. Im Süden Israels heulten demnach in der Nacht die Alarmsirenen. Israelische Medien berichteten unter Berufung auf politische Kreise, man müsse sich auf eine mögliche Eskalation des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern einstellen.
