Mehrere Fälle von Affenpocken in England - wie gefährlich ist das Virus?
RTL
„Es ist wichtig, zu betonen, dass Affenpocken sich nicht leicht von Mensch zu Mensch verbreiten können und das Risiko für die Öffentlichkeit sehr gering ist“
In Großbritannien hat es binnen weniger Tage drei bekannte Fälle von Affenpocken gegeben. Die seltene Viruserkrankung gilt in Europa eigentlich als ausgerottet. Wie gefährlich können die Fälle also werden?
Laut britischen Medien sind zwei weitere Fälle von Affenpocken in Großbritannien registriert worden. Dabei handele es sich um zwei Menschen, die gemeinsam in einem Haushalt wohnen. Einer der beiden wird aktuell auf der Isolierstation des Londoner Krankenhauses St. Marys behandelt, berichtet die "Daily Mail".
Vor knapp einer Woche ist der erste Fall von Affenpocken in England registriert worden. Der mit dem seltenen Virus Infizierte habe sich mutmaßlich in Nigeria damit angesteckt und sei dann nach Großbritannien gereist, teilte die britische Gesundheitsbehörde am Wochenende mit. Der Mann werde in London im Krankenhaus von Spezialisten behandelt und seine Kontaktpersonen würden als Vorsichtsmaßnahme kontaktiert.
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"Es ist wichtig, zu betonen, dass Affenpocken sich nicht leicht von Mensch zu Mensch verbreiten können und das Risiko für die Öffentlichkeit sehr gering ist", sagte Colin Brown von der UK Health Security Agency einer Mitteilung zufolge.
Eine Übertragung des Virus kann passieren, wenn Menschen engen körperlichen Kontakt zueinander haben. Üblicherweise verlaufen Erkrankungen der Behörde zufolge mild und klingen innerhalb einiger Wochen ab. Allerdings kann es vereinzelt auch schwerere Fälle geben. Laut Robert Koch-Institut wird das Virus vermutlich von Hörnchen übertragen und kommt in West- und Zentralafrika vor.
Zu den Symptomen bei Affenpocken gehören Fieber, Kopfschmerzen, geschwollene Lymphknoten sowie ein Ausschlag, der oft im Gesicht beginnt und sich dann auf andere Körperteile ausbreitet. Lebensbedrohlich ist es aber für Erwachsene nur selten. Das RKI gibt den Anteil der Todesfälle Ende der 1990er Jahre mit 2 Prozent der Fälle an.
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