
Mehr Verfahren, wenig Personal: Justiz unter Druck
n-tv
Fast die Hälfte der Richter und Staatsanwälte in Thüringen geht bis zum Jahr 2035 in den Ruhestand. Wie die Justiz auf die Ruhestandswelle und steigende Verfahrenszahlen reagieren will.
Erfurt (dpa/th) - In Thüringen gehen in den nächsten zehn Jahren 369 Richter und Staatsanwälte regulär in den Ruhestand. Das seien 44,7 Prozent des jetzigen Personalbestandes, sagte Justizministerin Beate Meißner (CDU) bei der Vorstellung des aktuellen Rechtspflegeberichts, der alle zwei Jahre erstellt wird. "In jeden Fall sind wir vor einer großen Ruhestandswelle", betonte Meißner.
Der Generationswechsel könne nur bewältigt werden, wenn jetzt das notwendige Personal eingestellt werde. Dafür müsse es unter anderem gelingen, den Juristennachwuchs in Thüringen zu binden.
Die Menschen wünschten sich effiziente Verfahren, einen raschen Rechtsschutz und eine dauerhafte Rechtssicherheit. Dafür müsse die Justiz entsprechend personell und finanziell ausgestattet werden. Das müsse sich auch im Landeshaushalt widerspiegeln, sagte die Ministerin. "Und deswegen hoffe ich auch auf die entsprechende Beratung jetzt des vor uns liegenden Doppelhaushaltes."
