
Mehr Mitspracherecht fürs Parlament – und weniger Macht für Habeck
Die Welt
Der Bundestag hat sich für den Fall eines möglichen Energie-Lockdowns ein größeres Mitspracherecht gesichert – ein Machtverlust für den Bundeswirtschaftsminister. Dieser kann präventive Energiesparmaßnahmen künftig nicht mehr ohne Zustimmung der FDP verordnen.
Verordnet die Bundesregierung im Falle einer extremen Energiemangellage entsprechende Sparmaßnahmen, kann das Parlament nun bis zu zwei Monate danach deren Aufhebung verlangen. Eine entsprechende Anpassung des Energiesicherungsgesetzes wurde von den Ampel-Fraktionen am 22. November im Ausschuss für Klimaschutz und Energie beschlossen und zwei Tage später durch den Bundestag abgesegnet.
Die Gesetzesänderung kommt, nachdem Staatsrechtler in WELT AM SONNTAG kritisiert hatten, die Verordnungsermächtigungen im Energiesicherungsgesetz seien so unbestimmt formuliert, dass die Regierung damit am Bundestag vorbei in jeden energierelevanten Bereich eingreifen könne. Nun habe die Ampel für eine angemessene Beteiligung des Parlaments in Krisenzeiten gesorgt, sagte der energiepolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Michael Kruse, auf Anfrage von WELT: „Damit schaffen wir den anspruchsvollen Spagat zwischen schneller Handlungsfähigkeit der Regierung einerseits und dem Bedürfnis des Gesetzgebers, weitreichende Einschränkungen von Rechte zu kontrollieren und zu überprüfen.“






