
Mehr Impfpass-Fälschungen seit Einführung von 3G-Regel
n-tv
Im hessischen Landeskriminalamt registriert die "Arbeitsgruppe Impfpässe" alle Fälle, bei denen Corona-Impfdokumente gefälscht wurden. Damit reagiert die Polizei auf ein vergleichsweise neues Phänomen - das aber mit der 3G-Regel an Fahrt aufnimmt.
Wiesbaden (dpa/lhe) - Im Zusammenhang mit gefälschten Corona-Impfnachweisen sind dem Hessischen Landeskriminalamt (LKA) aktuell Verfahren in niedriger vierstelliger Anzahl bekannt. Wie das Innenministerium in Wiesbaden auf dpa-Anfrage mitteilte, ist eine Zunahme der Fälle seit der erstmaligen Einführung der 3G-Regel im Herbst 2021 erkennbar. Bei der 3G-Regelung ist der Besuch etwa in einem Restaurant nur für Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete erlaubt.
Die Zahl der registrierten Sachverhalte spiegele nicht den Stand der bislang sichergestellten Impfpässe und Impfausweise wider, erläuterte das Ministerium. Diese liege deutlich höher.
Im LKA wurde eine "Arbeitsgruppe Impfpässe" eingerichtet, die alle in Hessen bekanntgewordenen Fälle erfasst, wie ein Ministeriumssprecher erklärte. "Dort werden die unterschiedlichen Vorgehensweisen der Fälscher zentral analysiert, um alle Polizeidienststellen aktuell über neue Entwicklungen bei diesem vergleichsweise neuen Phänomen zu informieren." Gefälschte Impfpässen fielen den Beamten häufig bei Kontrollen, als Zufallsfund bei anderen Ermittlungen oder nach einer Anzeige in die Hände, teilte das Ministerium mit. "Die Vertriebswege von gefälschten Impfpässen und Impfausweisen gestalten sich vielfältig, darunter fallen Messenger-Dienste sowie Internetforen." Dort fänden sich Impfskeptiker, Impfgegner und Menschen, die der Querdenkerszene zugeordnet werden können, in Echokammern wieder und informierten sich gegenseitig über gefälschte Impfnachweise und QR-Codes.
