
Mehr als 63.000 Rentner in Sachsen gehen zur Arbeit
n-tv
Für viele Menschen gibt es mit Eintritt ins Rentenalter keinen Ruhestand. Sie bessern mit einem Job ihre Rente auf. Dass Leute mit über 80 Jahren noch zur Arbeit müssen, hält das BSW für skandalös.
Dresden (dpa/sn) - In Sachsen gehen immer mehr Frauen und Männer nach Eintritt ins Rentenalter einer Arbeit nach. Ende 2024 waren insgesamt 63.424 Rentnerinnen und Rentner in Sachsen erwerbstätig, geht aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) im Sächsischen Landtag hervor. Mehr als 9.000 Betroffene befanden sich sogar schon in der Altersgruppe zwischen 75 und 85 Jahren.
"Dass Menschen mit über 70 oder gar 85 Jahren noch arbeiten müssen, ist ein sozialpolitischer Skandal. Statt über ein höheres Renteneintrittsalter zu reden, brauchen wir endlich existenzsichernde Renten", sagte BSW-Fraktionschefin Sabine Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur. In Sachsen zeige sich schon seit Jahren ein klarer und besorgniserregender Trend: "Immer mehr Menschen über der Regelaltersgrenze sind gezwungen, weiterzuarbeiten."
Insgesamt sei die Zahl der Erwerbstätigen im Rentenalter zwischen 2020 und 2024 um 11,5 Prozent gestiegen, erklärte Zimmermann. "Seit 2005 hat sich ihre Zahl sogar mehr als verdoppelt." Für immer mehr Menschen reiche die gesetzliche Rente angesichts steigender Preise nicht mehr aus.
