
Medwedew erklärt Journalisten zu legitimen Zielen
n-tv
Mitten in Moskau, unter den Augen der Sicherheitsdienste wird ein General getötet - im Auftrag der Ukraine. Die "Times" spricht von einem "legitimen Verteidigungsakt". Der Kreml reagiert erbost auf die Berichterstattung.
Mit einem Kommentar zum Anschlag auf den russischen General Igor Kirillow hat die britische Zeitung "Times" den Zorn Russlands auf sich gezogen. Dmitri Medwedew drohte daraufhin, Journalisten seien im Krieg künftig auch "legitime militärische Ziele". "In diese Kategorie könnten auch die elenden Schakale der 'Times' fallen, die sich feige hinter ihrem Leitartikel versteckten", sagte Medwedew.
Kirillow war am Dienstag in Moskau durch einen Sprengsatz getötet worden. Der Chef der russischen ABC-Streitkräfte hatte in der russischen Hauptstadt Bekanntheit erlangt, etwa wegen seiner medial verbreiteten Vorwürfe an Kiew und Washington. Er behauptete, die Ukraine und die USA unterhielten Labore zur Herstellung biologischer Waffen in der Ukraine. Zudem verbreitete er die Erzählung, es gebe Pläne, eine sogenannte schmutzige, also mit radioaktiven Stoffen angereicherte Bombe abzuwerfen. Gegen ihn stand der Vorwurf im Raum, am Einsatz chemischer Kampfstoffe gegen ukrainische Soldaten beteiligt gewesen zu sein.
Neben Kirillow kam auch sein Adjutant ums Leben. Ermittler stuften die Explosion als Terroranschlag ein. Einen Tag nach dem Anschlag nahm der russische Inlandsgeheimdienst FSB nach eigenen Angaben einen Tatverdächtigen fest. Der Mann aus Usbekistan habe gestanden, dass er vom ukrainischen Geheimdienst SBU angeworben worden sei und den Sprengsatz erhalten habe.
