
Medikament bringt "Paradigmenwechsel" bei Migräne
n-tv
Migräne ist weit mehr als "nur" Kopfschmerz und quält Betroffene sehr: Bereits Tage bis Stunden vor einer Attacke klagen viele über teils schwere Symptome. Ein in den USA zugelassenes Präparat kann diese Beschwerden lindern. Ein deutscher Experte spricht sogar von einem Paradigmenwechsel.
Ein in den USA für die Akuttherapie von Migräne zugelassenes Medikament kann auch Vorboten der Kopfschmerzattacken bessern. Das schließt ein überwiegend US-amerikanisches Forschungsteam aus einer nachträglichen Auswertung der Zulassungsstudie zum Wirkstoff Ubrogepant. Demnach bessert dieses Präparat bei vielen Menschen Symptome der sogenannten Prodromalphase - darunter Lichtempfindlichkeit, Müdigkeit und Schmerzen in der Halsgegend.
Ubrogepant ist in den USA seit einigen Jahren zur Akuttherapie von Migräne zugelassen, in Europa jedoch nicht. Der Wirkstoff zählt zur recht neuen Klasse der Gepante oder CGRP-Rezeptor-Antagonisten (Calcitonin gene-related peptide). Sie blockieren den Rezeptor für einen wichtigen Botenstoff, der an Migräne beteiligt ist.
Aus dieser Gruppe sind in Europa zurzeit zwei Präparate zugelassen, in Deutschland wird davon vor allem Atogepant zur Prophylaxe von Migräne genutzt.
