
Mann gequält und ausgesetzt: Opfer erkannte einen der Täter
n-tv
In einer Art Selbstjustiz sollen eine Frau und drei Männer einen Nachbar gequält und zum Sterben in einen Bunker gestoßen haben. Das Opfer überlebte knapp. Im Prozess brach er zusammen. Doch ein Ermittler sprach für ihn.
Neubrandenburg (dpa/mv) - Im Zusammenhang mit der schweren Misshandlung eines Mannes in Lärz (Mecklenburgische Seenplatte) hat das Opfer einen Angeklagten auf Fotos wiedererkannt. Das berichtete der Hauptermittler der Polizei als Zeuge in dem Prozess am Landgericht Neubrandenburg am Donnerstag. Durch diesen Hinweis und einen Brief sei die Polizei später auf die Spur der 26-jährigen Hauptangeklagten und ihrer drei mutmaßlichen Mittäter gekommen. Die Anklage wirft der Frau und den drei Männern versuchten Mord und Freiheitsberaubung vor. Die 26-Jährige aus Lärz soll die Männer im Februar 2021 dazu angestiftet haben. Alle Angeklagten haben vor Gericht bisher geschwiegen.
Das 39-jährige Opfer war in seiner Wohnung überfallen, in eine Wanne gesetzt, dort misshandelt und gequält worden. So wurden dem Mann mit einem Cuttermesser die Haare gekürzt und Zeichen in die Haut geritzt. Die Gruppe soll ihn danach zu einem Ex-Militärgelände bei Wesenberg gebracht, ihm Drogen eingeflößt und zum Sterben in einen Bunkerschacht gestoßen haben. Das Opfer konnte sich aber wider Erwarten retten.
