
Mammografie-Skandal wühlt Andalusien auf
n-tv
Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. In Spanien müssen rund 2000 Frauen nach ihrer Mammografie aber Monate oder sogar länger auf die Ergebnisse warten. Einer Expertin zufolge hat das für einige Betroffene tödliche Folgen. Rechtliche Schritte sollen erfolgen.
Im südspanischen Andalusien sorgt ein Skandal um Fehler bei der Früherkennung von Brustkrebs für erheblichen Aufruhr. Wie die regionalen Behörden inzwischen eingestanden, haben rund 2000 Frauen ihre Mammografie-Ergebnisse mit "unsicherer" oder "nicht eindeutiger" Einschätzung erst mit monatelanger und teils sogar mehr als einem Jahr Verzögerung erhalten. Die Betroffenen seien nicht über die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen informiert worden, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE.
Andalusiens Regionalpräsident Juanma Moreno kündigte drastische Schritte an. "Die Lage ist ernst", räumte er ein. Für einige der Frauen sei die Warnung zu spät gekommen, und sie seien inzwischen gestorben, klagte die Präsidentin der Vereinigung der Frauen mit Brustkrebs (Amama), Ángela Claverol, wie RTVE berichtete. Sie kündigte rechtliche Schritte wie etwa eine Sammelklage gegen den andalusischen Gesundheitsdienst SAS an. Offiziell bestätigt sind Todesfälle jedoch bisher nicht.
