
Machtkampf in der Bayern-AfD - Vorstand bleibt im Amt
n-tv
Wohin steuert die Bayern-AfD? Auf einem Landesparteitag macht ein Machtkampf auf offener Bühne deutlich, dass es in der Partei ganz neue Gräben gibt.
München (dpa/lby) - Durch die Bayern-AfD geht viereinhalb Monate vor den Kommunalwahlen ein tiefer Riss. Ein Landesparteitag in Greding wurde von einem stundenlangen Machtkampf und teils hitzigem Streit überschattet, ob mehrere Vorstandsmitglieder ihre Posten räumen müssen oder nicht. Am Ende fand ein Antrag, acht Vorstandsmitglieder umgehend abzuwählen, aber nicht die dafür erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit. Der Beschluss des Kommunalwahlprogramms geriet nach alledem fast zur Nebensache.
Für die Absetzung der Vorstände stimmte zwar mehr als die Hälfte der mehr als 1.100 anwesenden Mitglieder, es waren genau 57,52 Prozent. Damit fehlten aber eben zehn Prozentpunkte für eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Dies bedeutet, dass der aktuelle Landesvorstand bis zu den für 2026 geplanten Neuwahlen im Amt bleibt – auch wenn die meisten der insgesamt 13 Vorstandsmitglieder nun keinen Rückhalt jedenfalls einer Mehrheit dieses Landesparteitags mehr haben.
Gegen den Landesvorsitzenden Stephan Protschka richtete sich der Antrag nicht. Er kündigte für die nächste Zeit Gespräche zur Aufarbeitung an. Ansonsten gab er sich gelassen: Der Vorstand mache "ganz normal" weiter.
